Als Hobbyzüchterin möchte ich gerne festhalten, dass ich potentiellen Welpenbewerbern, die sich auch nach einer Kontaktaufnahme für ein Familienmitglied aus dem Tierheim entscheiden, niemals abraten werde. Dafür ist mein Herz für Tiere zu groß. Schließlich sollte jedem Geschöpf eine Möglichkeit auf ein schöneres Leben gegeben werden – die Welt gehört nicht alleine den Menschen, auch wenn sie das glauben. Und ich bin der Meinung, wenn die Not drückt, einem Tier schnell ein zuhause geben zu wollen, dann soll es so sein.
Es gibt immer wieder verständnisvolle Rassehunde-Liebhaber, die abwarten wollen und das gleicht (aus meiner Sicht) irgendwie…auch einer natürlichen Auslese.
Studium und Selbstreflexion

Es gab einen Trigger, also einen Auslöser des Nachdenkens für mich. Nachdem ich mein Fernstudium der Tierpsychologie für Haustiere 2024 absolviert hatte, wurde ich in einem Post in den sozialen Medien angegriffen. Ich schrieb unter einen Werbeeitrag des Instituts, ich sei Hobbyzüchterin und habe mir durch das Studium (neben den praktischen) nun zusätzlich viel theoretisches Hintergrund-Wissen aneignen können.
Man sagte mir nach, als Züchter sorge ich dafür, dass die Tierheime voll seien und noch voller werden sowie, dass diese Person dadurch noch mehr Kosten hätte...
Soviel Unwissen und Pauschalität kann ich bis heute nicht nachvollziehen – so bin ich doch selbst frei von solcher Engstirnigkeit als auch Einseitigkeiten.
Ein Beitrag regt zum Nachdenken an
Als ich mir nun Zeit genommen habe diesen Blog zu schreiben, bin ich auf den Link des Tierheims in Chemnitz gestoßen. Ein sehr passender Beitrag, der mit meinen Gedanken, meinen Erfahrungen und meiner Perspektive weit über den eigenen Tellerrand hinaus wie ich finde sehr treffend darstellt, was seit Jahren passiert. Interessant finde ich, dass ein Tierheim mit also völlig anderen Herausforderungen und eine kleine Liebhaberzucht von Hovawarthunden dieselbe Ansicht vertreten > Lest hier gerne mehr.
Die eine und die andere Seite der Medaille
Würde ich gefragt werden, was ich von der Entscheidung zu einem Tierschutzhund oder einem liebevoll aufgezogenen und bis dahin optimalerweise ideal sozialisierten Welpen halte, werden Sie meine Ansicht hören.

Der Vorteil einer kontrollierten Zucht liegt in der frühen Begegnung und Kennenlernen von großen und kleinen Kindern, anderen Tieren, sehr viel liebevollem Menschenkontakt, verschiedenen Geräuschquellen, Ausflügen mit dem Auto, von Straßenlärm. All das sorgt ganz bestimmt für einen sehr guten Start, sofern er im neuen zuhause auch fortgesetzt wird.
Im besten Falle ein Hundeleben lang

Als jahrzehntelange Rassehundezüchterin habe ich mir immer viel Zeit genommen für jeden einzelnen unserer Bewerber der Welpen. Auch für die, die vielleicht keinen mehr wollten, die sich nur informierten usw. Ich finde Gedanken und Gespräche auch zum Thema Tierschutz transparent darzustellen, gehören zu einem vertrauensvollen Umgang und allgemeinen Kennenlernen dazu. Sorgfältige Vorgespräche sind einfach sehr wichtig, um Menschen vielleicht mehr als notwendig zu sensibilisieren, was ein Hovawart bedeutet.
Passt das alles, tut die Abgabe der liebgewonnen Geschöpfe übrigens viel weniger weh als wenn eine Rest Unsicherheit besteht. Seit 1997 hatten wir -vielleicht auch wegen meiner Sorgfältigkeit- sowie der kontrollierten Rassehundezucht dahinter, bisher nur 2 Hunde, die neu platziert werden mussten.
Möglicherweise versteht man nun gut, dass durch uns die Tierheime ganz sicher nicht voll sind…
Ein herzliches Dankeschön geht damit an alle unsere verantwortungsvollen Welpenmenschen!
